Verschiedene Themen der Technologie in Sepia, Rötel gemacht.
Sepia ist ein braun- bis grauschwarzer Farbstoff, der aus dem Tintenbeutel von Tintenfischen (Sepien) gewonnen wird. Er wurde zum Färben von Stoffen und als Tusche zum Zeichnen verwendet. Heute nutzt man Sepia vor allem zum Färben von Lebensmitteln, besonders von Pasta (Schwarze Pasta, Sepia) sowie in der Aquarellmalerei. Der Sepienfarbstoff besteht hauptsächlich aus dem roten Farbstoff Sepiapterin und dem schwarzen Melanin, welches aus Tyrosin über das 3,4-Dihydroxyphenylalanin (Dopa) hergestellt wird. Melanin ist ein sogenanntes Heteropolymer, das aus Dopachinon, Indol-5,6-Chinon und Indol-5,6-Chinoncarbonsäure im Verhältnis 3:2:1 gebildet wird. Die Arzneiwirkung des Farbstoffs beruht dagegen auf dem Vorhandensein des Pteridin-Derivats Sepiapterin.
Rötel gehört zu den Mineralfarben und besteht aus einer weichen Mischung von Ton und Hämatit, (Fe2O3), einem Eisenoxidmineral.
Der rote Farbstoff Rötel wurde zur Färbung der Verstorbenen und ihrer Gräber in der Bandkeramik und in der Jamna- oder Ockergrabkultur verwendet. Daneben benutzte man die unterschiedlichsten Mineralien, nachgewiesen sind Ocker in Rixheim, Hämatit in Elsloo, Mangan in thüringischen Gräbern und eventuell Eisenhydroxid in Halle. Die Germanen benutzten Rötel, um Runen zu färben und ihnen damit für magische Zwecke Leben einzuhauchen. Die Griechen verwendeten Rötel als Farbe zum wasserfesten Anstrich von Schiffen. Die Römer verschönerten Häuser, Türpfosten und Deckenbalken mit Rötel.
Rötel wurde seit der Renaissance als Stift zum Zeichnen, vor allem für Skizzen und Entwürfe, verwendet, aber auch schon in der Höhle von Altamira bei Höhlenmalereien verarbeitet. Auch im Barock und Rokoko schätzten Künstler den rötlichen Farbstich. Die Rötelzeichnung ist nicht wischfest und muss fixiert werden. Heute ist sie weniger gebräuchlich.